1. und 2. Klasse
Klassenlehrperson
Patrick Trummer
patrick.trummer@schulehuettlingen.ch

Märchenhafte Schuhkartons
In den letzten Wochen haben wir uns intensiv mit Märchen beschäftigt. Im Fach Gestalten hatte jeder Schüler die Möglichkeit, einen Schuhkarton in eine Märchenlandschaft zu verwandeln. Dabei wurden Alltagsmaterialien wie Korken, Papierrollen, Kartonagen, Stoffreste, Zahnstocher, Wolle, Papier, Glitzer und viele weitere Materialien kreativ eingesetzt. So entstanden unter anderem Bilder, die Figuren wie Rapunzel, Aschenbrödel, die Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen, den Wolf und die sieben Geisslein sowie Schneewittchen erkennbar werden liessen. Uns hat dieses Projekt sehr viel Spass gemacht.
Maylin & Herr Trummer
Textiles und technisches Gestalten

Was machen unsere Jüngsten im Textilen und Technischen Gestalten?
Wer denkt, dass das Textile und Technische Gestalten (TTG) bei unseren Jüngsten nur ein ruhiges Bastelstündchen ist, der war noch nie im TTG an unserer Schule. Hier wird mit viel Tatendrang, Kreativität und Motivation angepackt. Wenn zudem ein Projekt den Nerv der Kinder trifft, ist die Begeisterung regelrecht ansteckend.
In den vergangenen Wochen war genau das der Fall. Unser Projekt „Memo-Board“ sorgte für leuchtende Augen und eifrige Hände. Von Anfang an stand für die Kinder das Endprodukt im Zentrum: ein praktisches, selbst gestaltetes Board, das nicht nur gut aussieht, sondern auch im Alltag nützlich ist. Doch hinter dem sichtbaren Ergebnis steckte viel mehr – nämlich eine Fülle von Lernzielen und neuen Fertigkeiten, die die Kinder fast nebenbei erwarben.
Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Techniken eingeführt und geübt. Im fadenbildenden Bereich standen das regelmäßige Häkeln von Luftmaschen und das exakte Sticken von Grund- und Zierstichen auf dem Programm. Hier zeigte sich, wie viel Ausdauer die Kinder entwickeln können, wenn sie ein Ziel vor Augen haben.
Im Werkraum wurde mit der Laubsäge und dem Handbohrer gearbeitet, Schrauben eingedreht und Nägel eingeschlagen. Eine echte Herausforderung – diese Nägel und Schrauben wurden noch mehr oder weniger schief angebracht! Auch das genaue Messen wurde geübt. Mit grosser Sorgfalt wurde die Aufgabe erledigt – schliesslich wollte niemand, dass das Memo-Board schief zusammengebaut ist.
Der Umgang mit Materialien und Werkzeugen war ein wichtiger Teil des Projekts. Während dem Arbeitsprozess tauchten spannende technische Fragen auf:
- „Warum muss ich vorbohren?“ – Eine Frage, die schnell beantwortet war, nachdem das erste Holzstück ohne Vorbohren gesplittert ist.
- „Welche Schraube ist eine Holzschraube und warum?“
- „Wieso funktioniert es nicht, wenn ich eine Schraube mit Torx-Profil mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher bearbeiten will?“ – Eine dieser Aha-Erkenntnisse, die man am besten versteht, wenn man es selbst ausprobiert.
- „Warum gibt es spitze und stumpfe Nadeln?“
Die Kinder lernten, ihren Arbeitsplatz selbstständig einzurichten und nach getaner Arbeit wieder ordentlich aufzuräumen. Am Ende des Unterrichts sortierten jeweils die «Werkstattchefs» die Werkzeugwand, sodass die Schlitz-, Kreuzschlitz- und Torx Schraubenzieher der Art und Grösse nach aufgereiht waren.
Ein Bereich, der oft besondere Ausdauer erfordert, ist das Schleifen von Holz. Unterschiedliche Körnungen des Schleifpapiers sorgen dafür, dass die Oberfläche am Ende wirklich glatt ist – vorausgesetzt, man bringt genug Geduld mit. Doch genau hier überraschten mich unsere Jüngsten: Sie waren hoch motiviert, den Schleifklotz und das Schleifpapier einzusetzen.
Allerdings verfolgten wir dabei leicht unterschiedliche Ziele. Während ich glatte Holzoberflächen wünschte, hatten die Kinder ein ganz anderes Ziel vor Augen: möglichst viel Sägemehl zu produzieren – nicht etwa, weil das Schleifen so spannend war, sondern weil sie das Sägemehl als Einstreu für ihre Haustiere verwenden wollten. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie Lernen mit Begeisterung oft unerwartete Wege geht.
Am Ende hielten die Kinder nicht nur ein individuell gestaltetes Memo-Board in den Händen, sondern auch einen Haufen Sägemehl, viele neue Fähigkeiten und die Tatsache, dass Lernen am besten funktioniert, wenn Neugier und Spass im Mittelpunkt stehen. Mit Stolz und Freude transportierten die Schülerinnen und Schüler ihre Werke nach Hause.
Monika Raschle